»Weglaufen ist nicht gestattet. Und Suizid erst recht nicht.«

Luisa hat versucht, sich umzubringen. Sie kommt in die Jugendpsychatrie, in die »Villa Strandlust«, wo sie sich und ihr Leben wiederfinden soll. Scharf, selbstironisch und unerbittlich beobachtet sie sich selbst und die anderen Bewohner.

»Die Welt und ich haben schon immer im Streit miteinander gelegen«, erinnert sich Luisa an ihrem 15. Geburtstag. »Freundschaft« bedeutet für sie nur, dass man gemeinsam dieselben Leute nicht ausstehen kann.«

Auszeichnungen

Buch des Monats, österreichische AG Kinder- und Jugendliteratur, Oktober 2009

Presse-/Leserstimmen

»Karlijn Stoffels erzählt mit leichter Hand von der Welt, die hinter den Blumenrabatten einer Jugendpsychiatrie liegt«
Luisa in der Gummizelle, Andrea Hünniger, Die Zeit, 7. Januar 2010
Die pure Subjektivität, mit der Luisa erzählt, macht es dem Leser natürlich schwer, zwischen Realität und Einbildung, der Einschätzung einer verängstigten Protagonistin und vermeintlichen Tatsachen zu unterscheiden. Aber über welche Tatsachen sollte man hier objektiv aufklären können? Die Grausamkeit der Situation liegt ja gerade darin, das nicht unterscheiden zu können. Stoffels verzichtet zum Glück auf jede Analyse, sie erzählt stattdessen mithilfe eines eigenartigen Mädchens und mit einer fast schon perversen Leichtigkeit von der ungeheuren Anstrengung zu existieren. Und Luisa ist nicht die Einzige, die kämpft. Hassan, ein anderer junger Patient, wickelt sich in Decken ein und wünscht sich in den Bauch der Mutter zurück. Daniel, der schweigsame Neuling, war ein Klaviergenie, dessen Eltern ihn von einem Wettbewerb zum nächsten zerrten. Täglich übte er acht Stunden am Klavier, bis er einen Motorradunfall hatte, seitdem hat er keinen Ton mehr gespielt oder gesprochen. Als er endlich doch etwas sagt, hat er einen Punkt gemacht. »1:0 für die Idioten!«, kommentiert Luisa. Aber das bedeutet noch kein Happy End.

Es ist eine sehr zarte Innenansicht extremer Seelenlagen, die Stoffels, gerade weil sie auf glückliche Wendungen verzichtet, gelungen ist. Das macht die Geschichte umso grausamer. Denn es bleibt einem nichts anderes übrig, als sie zu glauben.

»Unheimliche kranke.« Frankfurter Rundschau, 26. Oktober 2009
"Wenn man im Krankenhaus liegt, bekommt man von allen Blumen und Briefe", bemerkt Luisa einmal. "Ist man in einer psychiatrischen Klinik, dann ist es für die Außenwelt genau so, als wäre man tot."
Wer hat denn gerne Umgang mit unheimlichen Kranken. Die 15-jährige Luisa ist nach einem Selbstmordversuch in einer solchen Klinik gelandet. Dort leben auch Hassan, "der Ungeborene", der sich immer in eine Decke einwickeln muss, und Bartje, der Fahrpläne auswendig kann, Carmen, die einen Waschzwang hat, und Zebbie, die sich blutig kratzt.
Alle kamen mit ihrem Leben nicht mehr zurecht. Alle müssen Ängste überwinden auf dem Weg zurück in die so genannte Normalität. Dabei helfen ihnen die Therapeuten, aber vor allem helfen sie sich gegenseitig. Luisa etwa weiß bei allen, was sie brauchen. Nur bei sich selbst nicht.
Das alles hat Karlijn Stoffels mit viel Sachverstand, Einfühlungsvermögen und Humor beschrieben. Ein wunderbares Buch zu einem ungewöhnlichen Thema. (us)

»Luisas scharfe selbstironische und sarkastische Äußerungen verleihen der Geschichte eine ungewöhnliche Leichtigkeit - ohne dem Thema jedoch etwas von seinem Gewicht zu nehmen.« NZZ

»Ein großartiges Plädoyer für Toleranz.« Nürnberger Zeitung

»Eine spannende Auseinandersetzung über psychische Verletzungen von jungen Menschen und die Möglichkeiten von Heilung, hautnah, drastisch, eindrücklich und mitunter auch humorvoll erzählt.« Kulturradio RBB