Ich will mich nie mehr sehen
Mit vierzehn muß man improvisieren: Karlijn Stoffels' "Rattenfänger"

Loris Eltern sind da - und doch weit entfernt. In ihren Welten ist für die halbwüchsige Tochter selten und auch dann nur begrenzt Platz. Lori wohnt bei der Mutter, deren psychisches Gleichgewicht phasenweise von diversen Psychopharmaka gewährleistet wird. Lori ist diejenige, die kocht, einkauft, das Alltägliche regelt - vertauschte Rollen in einem chaotischen Zuhause, das dem vierzehn Jahre alten Mädchen wenig Halt bietet. Der Vater hat der Familie den Rücken gekehrt. Zu Lori unterhält er eine sporadische, mit ihren Worten: "unterschwängliche" Beziehung.

In dieser Situation trifft sie auf den neuen Nachbarn Mark: Mitte Zwanzig, attraktiv, Psychologie-Student. In ihm glaubt Lori eine Vertrauensperson zu finden, bei ihm heult sie sich aus, kann für Momente heraustreten aus dem schlechten Film, der ihr Leben zu sein scheint. Doch Mark will mehr als Geborgenheit und Freundschaft.

 

Presse-/Leserstimmen

Es ist ein hastiger Bericht aus der Ich-Nahkampfzone, an dessen Ende eine etwas vage, aber hoffnungsvolle Entschlossenheit steht: "Ich werde improvisieren müssen." Lori ist kein bißchen verrückt. Sie wird nur gerade erwachsen.